Dietrich
Kruck
Architekten
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Wohnanlage Spinnereistraße,
Hard (AT)

Dietrich Kruck Architekten

Klare Städtebauliche Strukturen

Das dreieckige Grundstück mit erhaltenswürdigen Baumreihen im Westen und Norden liegt zwischen Industriegebiet und gemischter Wohnzone. Mit zwei langen Gebäudetrakten an diesen Grenzen wird einerseits durch einen hohen Südtyp nach Norden abgeschirmt, andererseits zusammen mit dem Bauteil im Westen ein Feld definiert, das drei südorientierte Reihenhauszeilen von abgestufter Länge enthält.

Den drei Bebauungsprinzipien entsprechen verschiedene Wohnungsgrößen und Grundrisstypen. Sie bilden eine Art Grammatik sparsamen Wohnbaus. Die kostensenkende Reihung und Stapelung gleicher Wohnungstypen wird durch überblickbare Zahlen relativiert. Auf unterschiedliche Wünsche antwortet das differenzierte Angebot im Rahmen der Gesamtanlage.

Dietrich Kruck Architekten

Der Südtyp ist als Laubenganghaus organisiert. Zwei Treppen und ein Lift erschließen den Fünfgeschosser. An den Stirnseiten sind jeweils Dreizimmerwohnungen angeordnet, dann folgt die Zäsur zweier offener Treppenhäuser, der Mittelbereich enthält pro Geschoss sechs Zweizimmerwohnungen. Ein geschossweises Spiegeln dieser Grundrisse führt in den Ansichten zu systemischer Varianz, auf der Südseite unterstützt durch kleine Wintergärten und Abstellschränke, die über die Geschosse abwechseln.

Der Ostwesttyp weist auf drei Geschossen durchgestreckte Dreizimmerwohnungen auf, erschlossen von innenliegenden Stiegen. Balkone im Osten und Loggien im Western bieten differenzierte Außenbezüge. Das zurückgesetzte Dachgeschoss teilen sich drei Penthousewohnungen mit großen Terrassen. Bei beiden Geschosswohnbauten bilden sich die Deckenstirnen an den Fassaden ab. Wände sind als Leichtbauelemente oder verglaste Rahmen eingesetzt. Dies ergibt einen strukturbetonenden Ausdruck, die weiche, oft raumhaltige Fassade wird belebt von individuellen Maßnahmen der Bewohner.

Die Reihenhäuser weisen auf knappstem Raum vier Zimmer mit entsprechenden Nebenräumen auf. Im Obergeschoss stößt das Bad körperhaft über die Fassadenfront hinaus und schützt die Haustüre. Neben Platzgewinn holt dies etwas Abendsonne in den Raum. Als plastisch hervortretende Rhythmusgeber beleben die rot gefärbten Körper die gemauerte Nordfassade.

Dietrich Kruck Architekten

Auftraggeber: Schoeller GmbH / i+R Schertler-Alge GmbH
Standort: A-6971 Hard
Bauzeit: 1995-1996

Auftragnehmer: Dietrich Untertrifaller Architekten
Entwurf: Helmut Dietrich, Much Untertrifaller
Team: Peter Tomaselli (Projektleitung), Susanne Gaudl, Alex Früh, Daniel Sauter

Projektbeteiligte:
Statik: Mader Flatz Schett ZT, Bregenz

Fotos: Klomfar Sengmüller
Text: Walter Zschokke