Grundlage für die Architektur ist ein pädagogisches Konzept, das spielerisches Lernen in überschaubaren, familiären Gruppen vorsieht. Jede Gruppe lernt in einem eigenen Haus. In jedem dieser Häuser oder Cluster sind zwei Klassenzimmer sowie ein Gruppen- und Ruheraum um einen zentralen Aufenthaltsraum angeordnet. Räumliche Vielfalt und gut Überschaubarkeit ergeben eine abwechslungsreiche, flexible Lernlandschaft. Großflächige Verglasungen sorgen für die nötige Transparenz, damit die Lehrer:innen die Kinder stets im Blick haben, wenn diese in Kleingruppen in unterschiedlichen Räumen lernen oder spielen. Durch verschiebbare Elemente kann die Aula vom Schulbereich getrennt und für externe Veranstaltungen wie Vorträge oder Lesungen genutzt werden. Die zweigeschossige Turnhalle ist abgesenkt, um das Gebäude flach zu halten. Da sie samt Nebenräumen unabhängig erschlossen ist, kann sie auch außerhalb der Schulzeiten von Sportvereinen bespielt werden. Teile der Außenflächen stehen der örtlichen Bevölkerung als frei zugängliches Spiel- und Freizeitareal zur Verfügung.
Die 100 Meter lange und 40 Meter breite Schule ist bis auf die betonierten erdberührenden Teile als reiner Holzbau ausgeführt. Die Oberflächen aus mehrschichtigen, verleimten Massivholzplatten sind nicht verkleidet, die Holzkonstruktion bleibt in allen Räumen sichtbar. Die Schüler:innen profitieren vom besseren Lernklima und einer angenehmen, warmen Atmosphäre im Haus, die auch Heizkosten spart. Die Materialwahl basiert auf Nachhaltigkeit und ökologischer Optimierung. Das extensiv begrünte Flachdach kompensiert den höheren Verbrauch an Grundfläche. Dies sorgt nicht nur für eine optimale Wärmedämmung und Schutz vor Überhitzung im Sommer, sondern ist auch eine ideale Bienenweide und ein lebendiges Biotop für Insekten.