Die markante Grundrissform der neuen Bibliothek hat ihren Ausgangspunkt in vier frei verbundenen Parabeln. Die Form ist einerseits eine symbolische Geste hin zur Parabel in der Literatur und andererseits ein praktisches Mittel, um mit dem gewachsenen Baumbestand umzugehen.
Nicht nur interagiert das Bibliotheksgebäude mit der Umgebung, sondern dient auch als Verbindungsglied zwischen Innenstadt und verschiedenen kulturellen Einrichtungen am Rand derselben. Der ursprüngliche Weg zwischen Schulgasse und Jahngasse führt nun durch das neue Gebäude hindurch und ermöglicht es, die Bibliothek als öffentlichen Raum zu erleben, in dem sich Außen- und Innenraum verschränken. Die Bibliothek verfügt dementsprechend über zwei Eingänge mit jeweils überdachten Vorbereichen.
Insgesamt 1.200 Quadratmeter, verteilt auf drei Etagen, bieten ausreichend Platz für bis zu 100.000 Bücher und Zeitschriften, für Rückzugsecken zum Lesen, Musik hören und Spielen sowie Büros und flexibel nutzbare Räume, die in hellem Eichenholz und Sichtbeton ausgeführt sind. Die Zugangswege führen direkt zum zweigeschossigen, von oben mit Tageslicht durchfluteten Atrium mit der zentralen Ausleihe. Der Freihandbereich ist auf den beiden Ebenen rund um das Atrium organisiert. Über eine einläufige Treppe gelangt man ins Untergeschoss mit Mediathek, Spielothek, Gaming Room und offenem Makerspace. Alle Möbel, insbesondere die Bücherregale mit höhenverstellbaren und kippbaren Regalbrettern, wurden nach eigenen Entwürfen gefertigt. Das große, flexibel nutzbare Atrium dient je nach Bedarf als Lesebereich oder Veranstaltungssaal.