Architektonisch mussten deshalb keine Abstriche gemacht werden. Die Klassenzimmer sind hell, und auf der Ostseite profitieren sie zudem von den Oberlichtern der Mittelzone. Ein außen liegender Sonnenschutz verhindert Blendung und Aufheizung. Damit dennoch genug Aussicht bleibt, verläuft unter der hoch liegenden Fensterbank ein niedriges Band nach innen gesetzter Gläser, die gut beschattet blickoffen bleiben. Die Erschließungsflächen in der Mittelzone werden von den Oberlichtern und den schirmenden hohen Garderobekästen zwischen den Zugangsstegen in kleinere Raumzonen gegliedert, sodass der lange Korridor in den Pausen zum abwechslungsreichen Begegnungsort wird. Die Zugangsstege weisen hingegen gläserne Brüstungen auf, wodurch die Transparenz dieser Raumschicht gestärkt wird, in der diagonale Blickmöglichkeiten den Schulalltag beleben.
Als nahezu weihevoll hohen Raum präsentiert sich die Aula, die an der Südseite komplett verglast ist. Dass das nicht ohne Sonnenschutzmaßnahme geht, ist klar. Doch dafür dienen nicht Lamellen, die die Aussicht ins Rheintal zerschneiden würden, sondern ein Profilblech aus Kupfer, dessen Lochanteil von 30 Prozent die Durchsicht garantiert. Nach außen wirkt der metallene Vorhang abschirmend, ja fast abwehrend, bei Abendveranstaltungen erlaubt er hingegen den gefilterten Einblick. Wie eine Laterne leuchtet der große Raum verhalten und zeichenhaft in die Nacht hinaus.
Aula und Bibliothek sind wegen der großen Volumen mit einer Bodenheizung versehen, daher wird bei Nässe ein Trocknen der Eingangszone beschleunigt. Der Klassentrakt verfügt über eine kontrollierte Be- und Entlüftung, die nach Bedarf heizt oder kühlt. Pro Zimmer dient ein zusätzliches Heizregister der individuellen Temperaturregelung. Vorkühlung beziehungsweise Vortemperierung der Luft erfolgt in einem Erdregister sommers wie winters auf etwa 18 Grad Celsius. Die Heizwärme liefert derzeit ein Brennwert-Gaskessel. Anschlüsse an ein geplantes Biomasseheizwerk sind vorbereitet. Der Abluft wird die Restwärme entzogen, und zahlreiche weitere Maßnahmen sichern eine hohe Energieeffizienz, die der Hauswart mithilfe spezieller Computerprogramme weiter optimiert. Als geglücktes Pionierwerk erhielt das Schulhaus mehrere Architektur- und Energiesparpreise.