An einem Mittelgang reihen sich im Erdgeschoss zwei Gruppenräume mit zugeordneten Garderoben. Damit die nach Süden orientierten Glasfronten keinen unerwünschten Treibhauseffekt entwickeln, beschattet sie ein kräftiges Rahmenbauwerk, das eine Holzplattform enthält und die Straßenansicht bestimmt. Großzügig überspannt es, ein Portal bildend, auch den Zugangsweg und ordnet diesen klar dem Kindergarten zu. Nach Norden liegen Nebenräume, das Büro der Leiterin, ein Gruppen- und der Bewegungsraum. Der Sichtbeton der schirmenden Mauer scheint im Inneren, beispielsweise im Gangbereich, wieder auf. Die Mauerscheiben tragen die Stahlbetondecke, welche die beiden Nutzungen akustisch zuverlässig trennt. Die Spielräume sind mit Birkensperrholz ausgekleidet, das einer lebendigen bunten Kinderschar einen warmfarbigen Hintergrund bietet.
Das Obergeschoss, knapp halb so groß wie das Erdgeschoss, kragt nach Osten über den Zugangsweg aus und beschirmt sowohl den Eingang zum Kindergarten als auch jenen zum Musikprobelokal. Die hohe geschlossene Stirnseite vermag zusammen mit der Mauer dem Vis-à-vis über den Parkplatz hinweg räumlich durchaus Paroli zu bieten. Zugleich wird der Zugang durch die einfache Verschiebung der Volumen architektonisch spannungsvoll aufgewertet. Das Obergeschoss enthält ein kleines Foyer, Nebenräume und den Musikproberaum, das sich die Egger Blasmusik und die Chorgemeinschaft Bregenzerwald teilen. Wenige Handgriffe genügen, um das Absorptionsverhalten von Wand- und Deckenelementen aus Birkensperrholz den spezifischen Bedürfnissen anzupassen. Am Boden wurden sägeraue Weißtannenbretter verlegt, deren akustische Wirkung ebenfalls bedacht wurde. Ein einziges breites Fensterband im Norden belichtet den großen Raum, lässt aber ein Aufheizen durch Sonneneinstrahlung gar nicht erst zu. So bringen einige wenige lapidare Festlegungen Architektur und Nutzerbedürfnisse klug zur Deckung.