Das Haus aus den frühen 1950er Jahren ist eines der letzten Beispiele, das der traditionellen Typologie des Bregenzerwälder Bauernhauses folgt. Ursprünglich wurde es vom Zimmermeister Hermann Kaufmann, dem Großvater des gleichnamigen Architekten, geplant. Seitdem wird das Haus von der Zimmerei Kaufmann in sämtlichen kleineren und größeren Umbauten betreut – mittlerweile in vierter Generation. Das beim Bau verwendete Holz stammte vollständig aus dem Wald von Willi Dietrich, der den Einschlag der Bäume bis hin zum Transport zum Sägewerk in Mellau selbst organisierte. Die gesamte Holzkonstruktion wurde vor Ort auf der Baustelle von den Zimmerleuten abgebunden.
Das Vorderhaus, der eigentliche Wohnteil, wurde – wie im Bregenzerwald üblich – in massiver Blockbauweise errichtet, während der Wirtschaftsteil mit Stall, Tenne und Heuboden in Holzskelettbauweise erbaut wurde. Der Wirtschaftsteil des Hauses wurde jedoch nie landwirtschaftlich genutzt, sondern sukzessive für die Beherbergung von Gästen umgebaut. Das „Försterhaus“ ist das Heimathaus von Helmut Dietrich. Sein Vater Willi war Berufsjäger und Förster im eigenen Wald, während seine Mutter Maria jahrzehntelang die Gästepension führte. Heute wird das Haus von Gerarda Dietrich-Nikel und Georg Nikel weiter als Gästehaus betrieben und gepflegt.