Zufahrt, Parkplätze und Fahrzeughalle liegen in der unteren Ebene. Die Tore öffnen sich zum Vorplatz am Ufersträßchen, die Rückseite hält Abstand zur Böschung, wo Garderoben und Serviceräume durch ein Fensterband Licht erhalten. Die Eingänge zu den Räumen der Feuerwehr und jenen der Bergrettung erfolgen an den vorderen Gebäudeecken, wo die Betonmauer etwas zurückversetzt ist, sodass sich seitlich je ein Gangraum öffnet, der das Motiv des »Schopfs« zitiert, des unbeheizten Vorraums mit hochklappbaren Fenstern oder Läden, wie er beim traditionellen »Wälderhaus« üblich ist.
Dem aus Brandschutzgründen massiven Sockelgeschoss der Fahrzeughalle ist eine holzverkleidete Schale übergestülpt und ein in Holz konstruiertes Obergeschoss signifikant verschoben aufgesetzt. Das Gebäude gewinnt damit ein dynamisches Profil, das die nach Nordwesten gerichteten Tore der Halle beschirmt. Die im Erdgeschoss noch als Rückseite behandelte Südostfassade ist im Obergeschoss zurückversetzt und wird zur verglasten Vorderseite, von Türen in Holzrahmen rhythmisiert. Das Obergeschoss hat zum oberen Sträßchen mehr Abstand und kommt so besser zur Geltung. Ein eleganter Steg erlaubt den barrierefreien Zugang auch von dieser Seite. Hier befinden sich Schulungs- und Aufenthaltsräume aufgereiht am Gang hinter der Fensterfront, durch welche die Aussicht zur wuchtigen Kanisfluh blickt, dem Hausberg von Mellau und Schnepfau.
Für die Fassaden wurden gehobelte Weißtannenbretter mit Nut und Kamm vertikal befestigt. Die Tanne ist in Vorarlbergs Wäldern gut vertreten, und ihr Holz ist wetterfest. Binnen weniger Jahre werden die Flächen verwittern, dann wird das Gebäude als ein weiterer Zweckbau neben den bäuerlichen Scheunen im Dorfbild aufgehen. Denn seine zeitgenössische Architektur ist nicht abgehoben, sondern zeugt von lebendigem Wissen um die regionalen kulturellen Wurzeln und belegt die Möglichkeit einer aktualisierten Umsetzung.