Über dem Ufersaum steigen als dritter Teil die Ränge der Seetribüne in vier Segmenten in die Höhe, überragt von der neuen Festspiellounge, deren breites Fensterband sich ohne blickstörende Steher hochklappen lässt. Ein weiteres Geschoss enthält die Seeregie und Festspiellounge. Unter den Rängen befinden sich umfangreiche Serviceräume für Besucher sowie der Ticketverkauf. Diese funktional logische Gliederung bietet zu jeder Seite ein anderes, sprechendes Bild: markant und Interesse weckend die Ankunftsseite; einladend urban die Platz- und Eingangsseite; zum See hin nicht nur mit den Zuschauerrampen, sondern auch als Gebäude wirksam; zum benachbarten Park hin zurückhaltend im Ausdruck, jedoch nicht abweisend, eher geheimnisvoll anregend.
Das Innere wurde komplett erneuert: der Große Saal technisch und akustisch bestmöglich ausgerüstet und mit dem nunmehr fixen Rang bietet er Platz für 1700 Besucher. Mit edlen Hölzern, zurückhaltender Farbgebung und sensibler Lichtgestaltung wird eine stimmige Atmosphäre geschaffen, die als großzügige räumliche Fassung den Hintergrund nicht nur für vielköpfige Besuchermassen bietet, sondern ebenso für festlich gekleidete Teilnehmer besonderer Anlässe.
Der Platz vor der Eingangsfassade ist halb urban, halb Lichtung am See. Mit Splitmastix gefestigt, wird er südseitig von einem Wäldchen begrenzt, in dem nach dem Konzept des Zürcher Landschaftsarchitekten Günter Vogt Auwaldbäume, zu Gruppen zusammengefasst, einen anmutigen Flanierhain bilden. Aus dieser Spannung gewinnt er Identität, die in der aufragenden Skulptur von Gottfried Bechtold kulminiert. Ein gegabelter Baumstamm, in Bronze abgeformt und kopfüber in einer flachen Senke aufgestellt, mutiert zum weiblichen Torso. Nach einem Regenguss schafft ein Teich Distanz, um alsbald wieder leer, als minimal definierter Raum das Spannungsfeld des Kunstwerks, dem man nahetreten darf, anzudeuten. Damit nicht vergessen wird, wo man sich befindet, öffnet sich der Platzraum an der Kante des letzten Tribünensegments vorbei wie durch ein Fenster auf den See.