Hinter dem fein gelochten Schirm, der neben seiner Signalwirkung die praktische Aufgabe hat, die mehrheitlich verglaste Südfront zu beschatten, teilen sich die Verkaufshalle und eine ebenerdige, gedeckte Parkfläche den Raum. Zudem dient das gesamte Untergeschoss als Tiefgarage, deren logische Organisation der Übersicht und Sicherheit förderlich ist. Zwei Rollsteige erleichtern die Verbindung zu dem Verkaufsgeschoss.
Die Konstruktion des ein- geschossigen Bauwerks basiert auf einem weitmaschigen Stützenraster von etwa 12 mal 16 Metern, der in der Verkaufshalle kaum in Erscheinung tritt, auch wenn die Stützen aus Stahlbeton sichtbar bleiben. Ihre durch die großzügige Raumhöhe und geringe Dachlasten ermöglichten schlanken Proportionen verleihen ungewohnte Eleganz. Das Dach bilden schmale, hohe Träger aus Brettschichtholz, auf denen eine Decke aus massivem Fichtenholz aufliegt. Dielen von 12 Zentimetern Stärke und 20 Zentimetern Breite sind zu Platten gefügt, deren Materialwirkung den architektonischen Raum mitbestimmt. Die positive Anmutung von Holz braucht nicht abgeschirmt zu werden, die sparsam und akkurat gesetzten Installationen für Beleuchtung, Belüftung und Sicherheitstechnik treten ob der Klarheit der Tragstruktur in den Hintergrund.
Die Einrichtung folgt, wie in allen Einkaufsmärkten, betriebswirtschaftlichen und firmenspezifischen Kriterien. Gemessen an der verbreiteten Bauaufgabe, für die je nach Firmenphilosophie mittlerweile die gesamte Bandbreite gestalterischer Möglichkeiten genutzt wird, ist der Einsatz architektonischer Mittel beim Eurospar-Einkaufsmarkt eher zurückhaltend. Dazu gehören ein architekturwirksames, aber sparsames Konstruktionssystem, ein übersichtlich strukturierter Grundriss, sorgfältig bestimmte Proportionen und das besondere Element des perforierten Schildes. Das ist wesentlich mehr an architektonischem Gehalt, als üblicherweise ein »decorated shed« aufweist, doch ist zugleich dieses Bauwerk ein Beispiel, wo weniger mehr ist.