Dietrich
Kruck
Architekten
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Europazentrum Gut Hochreute,
Immenstadt (DE)

Dietrich Kruck Architekten

Landwirtschaftliches Mustergut

Das Projekt „Europazentrum Gut Hochreute“ bei Immenstadt im Allgäu umfasst den Umbau und die Erweiterung eines ehemaligen landwirtschaftlichen Gutes, Baujahr 1910, zu einem spirituellen und kulturellen Zentrum der Buddhismus-Stiftung Diamantweg. Das Zentrum, das sowohl als Meditationsstätte als auch als europäische Zentrale dient, umfasst verschiedene Gebäudeteile, darunter Wohn-, Seminar- und Wirtschaftsräume.

Das historische Gebäudeensemble befindet sich in exponierter Lage am Nordufer des Großen Alpsees, was für die Stiftung eine repräsentative Adresse schafft. Im Rahmen der Umnutzung wurde das ehemalige Wirtschaftsgebäude als Meditationsraum (Gompa) sowie als Gemeinschaftshaus mit einem großen Speisesaal und einer zentralen Küche umgestaltet.

Dietrich Kruck Architekten
Dietrich Kruck Architekten

Ein besonderes Merkmal des Projekts ist der Einsatz von massiven Kratzputzen an den Fassaden, die in Kombination mit Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) eine hohe Energieeffizienz gewährleisten. Der Kratzputz, der auf den traditionellen Putz des Bestandsgebäudes zurückgeht, bietet nicht nur eine optisch ansprechende Struktur, sondern auch einen praktischen Nutzen, da er durch seine spezielle Oberfläche eine selbstreinigende Wirkung entfaltet und so den Wartungsaufwand minimiert.

Die energetische Sanierung des gesamten Gebäudes erfolgte unter Berücksichtigung des Niedrigenergiestandards. Neben der Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wurden auch alle Gebäudehüllen mit aktuelleren Dämmmaterialien versehen.

Dietrich Kruck Architekten

Die Erweiterung des Zentrums umfasste den Neubau eines Wirtschaftsgebäudes sowie eines zweigeschossigen Wohnhauses. Der Neubau ist so konzipiert, dass er sich harmonisch in die bestehende Anlage einfügt, ohne den historischen Charakter zu beeinträchtigen. Der Neubau, der sowohl Wohnräume als auch Seminarräume bietet, wird um einen zentralen Hof organisiert. Die Baustruktur des Neubaus ist in direkter Anlehnung an die historische Umgebung gestaltet, mit klaren Linien und einer einfachen, funktionalen Architektur. Das Gebäude verfügt über ein begrüntes Flachdach und wurde in Sichtbeton ausgeführt. Im Inneren wurden naturbelassene Materialien wie Eiche und Weißtanne verwendet, die dem Gebäude eine ruhige und meditative Atmosphäre verleihen.

Der stützenfreie, etwa 550 m² große Raum im Obergeschoss des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes, das von einem markanten Satteldach überspannt wird, bewahrte seine ursprüngliche Holzstruktur. Diese wurde während der Sanierung und statischen Ertüchtigung weitgehend erhalten. Das historische Holztragwerk wurde einem speziellen Verfahren unterzogen, bei dem beschädigte Balken durch neue Hölzer ersetzt und der gesamte Dachstuhl in einem aufwändigen Prozess restauriert wurde.

Dietrich Kruck Architekten
Dietrich Kruck Architekten

Auftraggeber: Buddhismusstiftung Diamantweg e.V.
Standort: DE-87501 Immenstadt im Allgäu
Bauzeit: 2009-2015

Architektur: Dietrich Untertrifaller Architekten
Entwurf: Helmut Dietrich, Roland Gnaiger
Team: Günther Prechter (Projektleitung), Tamara De Sousa

Projektbeteiligte:
Statik: Gbd, Dornbirn
Landschaft: Barbara Bacher, Linz

Fotos: David Matthiessen