Fünf Stufen führen eine Eingangsnische hoch in die ehemalige Werkstatt einer Tischlerei. Zwei hohe Räume, ein dunkler Akazienboden und eine sachlich-glatte Wandvertäfelung bildenden Rahmen für ein dezentes Spiel mit verschiedenen Atmosphären. Als zeitgemäße Interpretation einer städtischen Institution zeigt das Café seine Anspielungen und Zitate mit intimem Charme. Die Idee des Clubs steht hinter den mit dunkelbraunem Nappaleder gepolsterten Bänken entlang der Wände. Im Kontrast dazu stehen harte Holzstühle mit Armlehnen, die als Modifikation einer klassischen Form aus den 1950er-Jahren entstanden sind. Zeitlos ist auch das Design der Tische.
Auf einem Podest im rückwärtigen Teil befindet sich die Bar. Der Tresen wird umspannt vom Rahmen eines Betonfertigteils, gut abgegriffen, speckig, grau. Eine typische Barbestuhlung wurde vermieden. Stattdessen gibt es, etwas erhöht und in sicherer Distanz, hinter Stehtischen eine weitere Bank als Gegenüber, von der aus sich die Welt und der Tag betrachten lassen. Zwei Durchgänge führen hinter die Kulisse. Toiletten und Küche liegen als Abschluss in der Tiefe des Hauses.
Das Licht wird dezent eingesetzt. Der sanft-matte Glanz von der hinterleuchteten und mit Flaschen bestückten Barrückwand wird an den Tischen vorsichtig ergänzt durch konzentriertes Licht aus einem hochwertigen Strahlersystem, das aus den breiten Zwischenräumen nüchtern-weißer Deckenfelder fällt. Damit wird jedes geschäftliche Gespräch durch einen Hauch Sachlichkeit unterstützt. Wenn im Sommer die weit ausladenden Schwingflügel geöffnet sind, überblickt man wie von Logenplätzen aus das Leben und Treiben in der schmalen Altstadtgasse. Für unterschiedliche Stimmungen ausgelegt, wird das Café vornehmlich von Stammgästen bevölkert, die es aufgrund seines differenzierten Ambientes schätzen.